Wasser!
Die Wassersituation zu verbessern ist in Gushiegu Camp das dringendste Anliegen. Wir wollen ein Bohrloch beantragen, machen uns aber wenig Illusionen über die Umsetzung. Für die gesamte Stadt gibt es nur ein paar öffentliche Pumpstationen, Politiker versprechen seit Jahrzehnten Abhilfe – ergebnislos. Daher steht die Anschaffung von Kanistern und Schubkarren sowie eines kleinen Not-Budgets für absolut Mittellose zum Kauf von klarem Trinkwasser an. 10 Liter kosten 3-5 Eurocent an der öffentlichen Pumpstation, die von Gushiegu Camp 2 km entfernt liegt. Nur 1200 Meter vom Camp liegt ein Wasserloch.

Am Ende der Trockenzeit heißt es selbst nach den ersten Regenfällen noch: Warten auf das Rinnsal am Wasserloch

Gerade die Schwächsten und Ärmsten müssen mit dem Wasserloch vorlieb nehmen oder andere bitten, ihnen etwas mitzubringen. Das erdige Wasser dient als Trinkwasser und kann hier Flussblindheit und andere Keime unter anderem von Wildtieren und Ziegen enthalten.

Zweimal wurde hier eine Brücke weggeschwemmt. Zu Beginn der Regenzeit bilden sich schon erste Pfützen, später steht dieser Weg komplett unter Wasser.

In Ghanas Städten finden sich sehr häufig solche Brauchwassersickerrinnen. Plastikmüll, Altöl und Batterien sind regelmäßige Begleiter. Leider haben Plastiktüten die praktischen Kalebassen und Bananenblätter fast komplett abgelöst und verstopfen nun an allen Orten Sickerrinnen. Dennoch: Das Wasser ist in aller Regel weitaus sauberer als das mit Abflussreiniger und Toilettensteinen verseuchte, "unsichtbare" Abwasser in Deutschland. Meist handelt es sich in Ghana um eine sehr milde Seifenlauge. In den Asylen wollen wir Brauchwasser für kleine Gärten nutzen. Hauptproblem dabei sind Ziegen und anderes Vieh.
Kommentar verfassen