Die zwei „Camps“ von Gushiegu
In Gushiegu gibt es zwei Siedlungen für Hexenjagdflüchtlinge. Drei Kilometer vor der Stadt liegt „Gushiegu Camp“ mit etwa 45 Frauen. In der Stadt selbst wohnen weitere 60 Frauen verstreut über mehrere Gehöfte. Viele haben auch eine hilfsbereite Familie gefunden, die sie aufgenommen hat, manche haben hier erneut geheiratet.
Die blauen Zementhäuser beherbergen im Schnitt zwei Frauen pro Raum und wurden vor einigen Jahren von einer NGO aufgestellt.
In der Stadt gibt es mehrere solcher Lehmgehöfte, in denen die Frauen zwar leichteren Zugang zu Wasser und zum Markt haben, aber auch weiter von den Feldern entfernt sind. Einige klagen über Verteilungsschwierigkeiten wenn von SpenderInnen nur Gushiegu Camp besucht wird und aus dem Blick gerät, dass in der Stadt weitere 60 Frauen unter teilweise ebenso extremen Bedingungen leben.
Die Waschgelegenheiten zwischen den Häusern lassen das Wasser nach außen ab. Ziegen verhindern momentan noch die Nutzung des Brauchwassers für Tomaten und Maracuja. Flechtzäune sollen noch dieses Jahr erstellt werden.
In Gushiegu Camp wird der Platz knapp. Wer von Kindern oder Verwandten unterstützt wird, kann sich eine solche Lehmhütte leisten, die im Bau als Auftragsarbeit etwa 50-100 Euro kostet.