Ein Verein zur Unterstützung der Asyle für Hexenjagdflüchtlinge in Ghana

Erfolge

In Gushiegu sind Simon und Evelyn Ngota seit Ende 2009 regelmäßig präsent. Seitdem wurden freundschaftliche Bande zu allen Frauen in den Asylen geknüpft und lokale Schlüsselkontakte von unserer Arbeit überzeugt.

  • Eine großzügige Spende des Paul-Rigter-Freundeskreises aus den Niederlanden in Höhe von 1500 Euro ermöglichte 2010 den Kauf von Werkzeugen, Saatgut und Dünger. So konnte Mais angebaut und geerntet werden. Jede Frau erhielt eine einfache Machete aus ghanaischer Produktion. Für das Projekt war dies eine Starthilfe, die uns sehr viel bedeutete.
  • 2010 und 2011 wurde von Bio-Saatgut Gaby Krautkrämer und der Bingenheimer Saatgut AG ausgemustertes aber problemlos keimfähiges Saatgut für Gemüse gespendet.
  • Die dauerhaften monatlichen Spenden von Nikola Fenner, Gerlind Fenner, Lydia Riedel und Felix Riedel ermöglichten ein kleines Gehalt für Simon und Evelyn Ngota seit Oktober 2009.
  • Eine Spende von Felix Riedel in Höhe von 1100 Euro ermöglichte die Reparatur eines alten Toyota Hillux Pickups. Nach Querelen mit dem Mechaniker läuft das Auto nunmehr recht passabel.
  • 2,5 Hektar Land direkt am Gushiegu Camp wurden durch Simon Ngota für 2000 Euro erworben und für mindestens 5 Jahre dem Projekt zur Verfügung gestellt. Auf einem Hektar soll ein dichter und hoher Nutzwald aus Mango, Nutzholz, Tamarinde, Datteln und Cashewnüssen angelegt werden, der Schatten spendet, vor Wind schützt, dem Geflügel vor Raubvögeln Unterschlupf bietet und natürlich in zwei Jahren schon erste Früchte liefert. Eine 1000 Meter lange Hecke um das Areal aus Neem-Bäumen und Beerensträuchern wird kontinuierlich Brennholz liefern, Passanten mit Beeren erfreuen und vor allem Ziegen und Schad-Insekten fern halten. Zusätzlich wollen wir nach Absprache ungenutztes Gemeindeland mit Hecken bepflanzen, die Brennholz liefern, den starken Wind brechen und so die Deflation mindern. Zur pflegenden Ernte des Holzes brauchen wir noch Sägen, Astscheren und Äxte.
  • Alle 110 Frauen in Gushiegu Camp und Gushiegu Town wurden von Felix Riedel im Rahmen seiner ethnographischen Arbeit interviewt. So haben wir nun ein genaueres Wissen über die Bedingungen von Hexenjagden bei den Konkomba und über die Bedürfnisse in den Camps. Als „Gegenleistung“ erhielten diese Frauen ca. 1,50 Euro pro Interview (insg. ca. 150 Euro).
  • In Gushiegu, Nabuli und Kpatinga erhielt jede Frau 2 GhC (90 Eurocent, insg. ca 200 Euro) als spontane Hilfe gegen Ende der Trockenzeit. Davon können etwa vier Tagesrationen Mais oder drei Stück Seife oder ein gutes Paket Zucker oder für drei Tage Reis gekauft werden.
  • In Nabuli, Gushiegu und Kpatinga erhielten die Frauen Moringa-Samen und Gemüsesamen für die diesjährige Regenzeit. Moringa ist ein Baum, der sehr nahrhafte Blätter und Früchte trägt und dankenswerterweise sehr rasch wächst.
  • Felix Riedel spendete einen gebrauchten Laptop (Thinkpad T60), ein Handy und eine gebrauchte Digitalcamera  um dem Projekt die Dokumentation und Büroarbeit zu erleichtern.
  • Ulrich Riedel ermöglichte durch einen Dauerauftrag in Höhe von 200 Euro, dass das Projekt nun in eine neue Phase eintreten kann, in der das personelle Netzwerk und ein Grundbestand an lebenssichernden Maßnahmen längerfristig garantiert werden können.

Spender werden sehr gerne auf dieser Seite erwähnt und verlinkt, auf Wunsch veröffentlichen wir die Spende auch als „anonyme Spende“.

Zweckgebundene Spenden sind natürlich ebenfalls möglich. Am meisten helfen uns monatliche Beiträge, die auf eine längere Zeit zugesichert werden. Alle UnterstützerInnen erhalten regelmäßig Informationen über die Fortschritte. Auf der Online-Plattform Betterplace.org können sie für uns bequem per Bankeinzug mit Visa-Card oder Paypal spenden und konrete Sachzwecke finanzieren:

http://www.betterplace.org/de/projects/7175-hilfe-fur-hexenjagdfluchtlinge

Noch ein kleines Wort zu Korruption und Betrug bei Entwicklungshilfeprojekten. Europäische Entwicklungshilfe wurde häufig in Millionenbeträgen direkt auf Bankkonten von diktatorischen Regimes ausgezahlt. Dadurch entstanden insbesondere in Nigeria, Togo und Kenia Patronagesysteme. Heute verbreiten Betrüger durch das Internet gefälschte Spendenaufrufe, die alle als „Spam“-Emails kennen. Das alles führt zu einem großen Misstrauen gegenüber afrikanischen Projekten. Dieses Misstrauen ist prinzipiell gerechtfertigt. Es gibt neben einigen Betrügern sogar Organisationen, und das sind mitunter sehr große, die stark an symbolischen Aktionen und Bilanzen interessiert sind. UN-Mitarbeiter und staatliches Personal wohnen häufig in vollklimatisierten Luxushotels für 150 Euro die Nacht und erhalten dafür noch Zuschläge für „Hardship“. Effektiv ist das selten und es weckt den Neid der einheimischen Projektarbeiter, die sehr oft nicht einmal 150 Euro im Monat erhalten. Manche afrikanischen Partnerorganisationen veschweigen daher Fehlschläge oder leben zähneknirschend mit schlecht von oben geplanten Projekten.

Eine größere Organisation spendete eine Getreidemühle. Ein paar Teile fehlten, sie ging niemals in Betrieb. Ob die Organisation wieder kommt, ist fraglich.

Eine größere Organisation spendete Gushiegu Camp eine Getreidemühle. Eine sehr gute Idee, jedoch: ein paar Teile fehlten, sie ging niemals in Betrieb.

Manche andere schreiben Gegenstände doppelt ab, liefern 10 Fahrräder aus und verkaufen 40 für die eigene Tasche. Das kommt übrigens auch im deutschen Vereinswesen vor.

Generell aber ist Betrug  im Entwicklungshilfesektor Ghanas selten! Es gibt eine große Anzahl mutiger und überzeugender Projekte, gerade im Bereich Frauenrechte. Diese leiden sehr unter dem ungerechtfertigten, pauschalen Verdacht. Am sichersten kommen Spenden dort an, wo man echtes Interesse an Menschen zeigt, ihre Probleme verstehen will, mit ihnen Kontakt aufnimmt und sie besucht oder einlädt.

Da wir ein sehr kleines Projekt unterstützen, kennen wir die Leitung, Simon und Evelyn Ngota, sowie unsere Sozialarbeiterin Martina Ayaab persönlich und seit Jahren. Jeder kann sie anrufen oder besuchen, sie helfen bei der Reise ins abgelegene Gushiegu oder organisieren ein Treffen in der Großstadt Tamale. Durch Interviews mit der Zielgruppe kennen wir deren Bedürfnisse sehr genau und durch Kontinuität und Erfahrung können wir auf jede Entwicklung rasch reagieren.

Darüber hinaus können sie sich in mehreren  journalistischen Werken über die überzeugende Arbeit von Simon Ngota in Gambaga informieren: „The witches of Gambaga„, ein preisgekrönter Dokumentarfilm von Yaba Badoe, „Die Hexe von Gushiegu„, ein Buch von Gerhard Haase-Hindenberg sowie „Spellbound„, ein Buch von Karen Palmer.

Die Buchführung des „Witch-Hunt Victims Empowerment Project“ (WHVEP) unter Simon Ngotas Leitung wird soweit möglich jährlich geprüft. Alle vier Wochen erhalten wir Berichte und gelegentlich auch Fotomaterial, wir telefonieren wöchentlich mit Simon und Evelyn. Für alle Fragen können sie uns oder Simon und Evelyn sehr gerne jederzeit kontaktieren. Gerne stellt der wissenschaftliche Beirat des WHVEP und derzeitiger Vorstandsvorsitzende des Vereins „Hilfe für Hexenjagden“, Felix Riedel, auch das Projekt in einem Vortrag vor und beantwortet Fragen persönlich. Er wird die Arbeit in Gushiegu einmal pro Jahr besuchen und dokumentieren.

Im Oktober würden wir übrigens gerne einen Antrag auf Gemeinnützigkeit stellen und freuen uns über Erfahrungsberichte und Unterstützung.

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